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Korea  im Evangelischen Dekanat Rüsselsheim
Zentrum für Ökumene


Am Abend
vor dem
18. Mai
dem
Gedenktag
an den
Gwangju-
Aufstand.

Den Anstoß für die Partnerschaft gab der Volksaufstand gegen die damalige Militärdiktatur Südkoreas am 18. Mai 1980 in Gwangju, einer Stadt mit 3 Mill. Einwohnern im Südwesten des Landes. Der Aufstand endete in einem furchtbaren Massaker mit vielen Opfern. Die zunächst verbotene Erinnerung daran erneuerte jedes Jahr den Widerstand und veränderte das Land. Heute ist der 18. Mai ein offizieller Gedenktag: Zeichen für die fortschreitende Demokratisierung des Landes.

Aufbruch
im Zeichen
des Kreuzes

Z
u der kleineren der Presbyterianischen Kirchen in Südkorea, die im Widerstand gegen die Diktatur aktiv war, wurden Kontakte zunächst von einzelnen in unserer Kirche geknüpft, u.a. von unserer jetzigen Pröpstin, Pfarrerin Helga Trösken.

Solidarität mit der Demokratie , Menschenrechts und Wiedervereinigungsbewegung in Südkorea, spezifische theologische Fragen Bekennende Kirche (Kirche im Widerstand) und Minjung-Theologie (Theologie des leidenden Volkes) , Fragen sozialer Gerechtigkeit führten 1986 zu der Direktpartnerschaft zwischen dem Kirchenbezirk Chonnam, heute: Gwangju der Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea (PROK) und den Dekanaten Rüsselsheim, Groß-Gerau, Dreieich, Offenbach und Rodgau der Propstei Rhein-Main (ehemals Nordstarkenburg) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).

Von Anfang an gab es einen hohen Grad an Verbindlichkeit auf beiden Seiten. Verantwortlich sind das Partnerschaftskomitee in Gwangju und der Partnerschaftsausschuss in der Rhein-Main-Propstei, zu dem nicht nur Pfarrer und Gemeindemitglieder aus den Dekanaten, sondern auch Mitglieder der Evangelischen Koreanischen Gemeinde im Rhein-Main-Gebiet gehören. Ein Teil dieser Gemeinde ist in der Erlösergemeinde in Kastel zu Gast, so dass hier die Partnerschaft auch außerhalb der Besuchsphasen lebendig ist.

Ebenso wichtig für Aktionen und Projekte war immer die Zusammenarbeit mit der Koreanischen Frauengruppe in der Rhein-Main-Region. Sie hat sich v.a. für die Unterstützung der koreanischen Zwangsprostituierten eingesetzt.

Südkorea: das Land zwischen Moderne und Tradition

Im Abstand von mindestens anderthalb Jahren finden gegenseitige Besuche statt: Gemeinsame Gottesdienste, Besuche in Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen, die Erfahrung von Gastfreundschaft in einer fremden Kultur öffnen die Augen für


Bildung
ein Höchstwert
in Südkorea

kirchliches Leben und die Gesellschaft des anderen, aber auch des eigenen Landes. Die Vielzahl gemeinsam interessierender Fragen Gemeindeleben, Frauen- und Jugendarbeit, Umweltfragen, Arbeit mit Migranten (Globalisierungsfolgen), die Rolle der Kirche in der Gesellschaft haben im Laufe der Jahre zu einer themenbezogenen Programmplanung mit Beiträgen von beiden Seiten geführt. Koreanisch-deutsche Dolmetscher/innen spielen dabei als Kulturvermittler eine wichtige Rolle.

Themen, mit denen wir uns in nächster Zeit beschäftigen werden, sind: Chancen und Grenzen unserer Bildungssysteme; Dialog mit dem Buddhismus und anderen Religionen; Wie kann unser Glaube verantwortlich weitergegeben werden?

Ein Schwerpunkthema ist und bleibt die Wiedervereinigung: Zunächst die unterschiedlich erfahrene Teilung unserer Länder, dann die Wiedervereinigung bzw. die Einigungsfolgen für Deutschland, heute die Notsituation in Nordkorea und die zunehmende Furcht vor einer Wiedervereinigung in Südkorea spiegeln die politische Entwicklung in Südkorea und Deutschland.

Der Tiger im Umriss des Landes freundlich, gefahrvoll Symbol für die Einheit Koreas

Projekte



Gegenseitige Besuche sind unverzichtbarer Bestandteil der Partnerschaft. Über den Partnerschaftsbesuch 2004 gibt es eine Dokumentation, die Peter Wagner, Mitglied im DSV Rüsselsheim, gestaltet hat Noch ist sie erhältlich und kann angefordert werden bei
Pfr. Detlev Knoche, Beauftragter für Entwicklung und Partnerschaft im Zentrum Ökumene
Praunheimer Landstr. 206
60488 Frankfurt
Tel.: 069-9761834
Fax: 069-97651859


Was passiert in der Zeit zwischen den Besuchen?
Partnerschaftsgottesdienste mit gemeinsamen Bibeltexten für die Predigt, Liedern, Gebeten und einer gemeinsamen Kollekte werden am ersten Sonntag im Februar gefeiert. Hier sei auf die Zusammenarbeit mit dem Zentrum Ökumene hingewiesen, bei dem die Unterlagen angefordert werden können.

Es gab und gibt Solidaritätsaktionen, zur Zeit die erneute Unterschriftenaktion zur Unterstützung der Zwangsprostituierten des asiat.-pazif. Krieges 60 Jahre nach Kriegsende, an der sich auch das Dekanat Rüsselsheim beteiligt hat. In diesem Zusammenhang bieten wir eine Informationsveranstaltung für Frauen (und Männer) in den Kirchengemeinden an, die sich für das Thema Gewalt gegen Frauen im Krieg in seinen historischen und aktuellen Bezügen interessieren.


Tradition hat inzwischen auch das jährliche Benefizkonzert für eine Nudelfabrik in Nordkorea, das von der Ev. Korean. Gemeinde im Rhein-Main-Gebiet, dem Zentrum Ökumene und dem Partnerschaftsausschuss Korea veranstaltet wird.

Seit einiger Zeit bieten wir Kirchengemeinden sogenannte Koreatage an mit einem vielseitigen Angebot über den Tag verteilt für Gemeindegruppen verschiedenen Alters Kinder, Konfirmanden, Senioren/innen , die sich mit dem Thema Korea im Rahmen der Partnerschaft näher befassen möchten. Der genaue Tagesablauf, zu dem die spielerische Umsetzung eines koreanisches Märchens, ein Bildervortrag über die Reise 2004, ein Infogespräch über die Partnerschaft, gemeinsam koreanisch kochen und essen, die Vorführung traditioneller koreanischer Tänze u.a. gehören können, variiert dabei entsprechend den Möglichkeiten und Wünschen der Gemeinde.

Genauso hat sich inzwischen das Infogespräch über die Partnerschaft als Einzelveranstaltung in einer Gemeindegruppe bewährt.


Kontakt:
Irmgard Münzer
Taunusstr. 22
65474 Bischofsheim
Tel.: 06144-1071
Fax: 06144-1071




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