Frühjahrssynode 2013
Am 15. März 2013 fand die Frühjahrssynode des Evangelischen Dekanats Rüsselsheim statt, erstmals wieder (nach längerer Umbaupause) im Saal am Haus der Kirche.
Themen:
- Status Fusion der Dekanate Rüsselsheim und Groß-Gerau
- Pfarrstellenbemessung
- Vorstellung des Projekts „Grüner Hahn“ der Stelle für Klimaschutz- und Nachhaltigkeit
- Ökumenisches Projekt
- Verschiedenes
1. Fusion Dekanate / Bericht Vereinigungsrat
Rückblick Zukunftswerkstatt
Am 3.11.2012 fand die erste „Zukunftswerkstatt“ der Dekanate Rüsselsheim und Groß-Gerau statt. Inhalt des ganztägigen Workshops war, anstehende Fragen zur beabsichtigten Fusion der beiden Dekanate zum 1.1.2016 zu definieren und in Arbeitsgruppen zu klären. Die Zukunftswerkstatt wurde moderiert von zwei Mitarbeitern des IPOS-Instituts (Institut für Personalberatung, Organisations-
entwicklung und Supervision mit Sitz in Friedberg), einer Einrichtung der EKHN.
Auf der Synode vom vergangenen Freitag wurden eine erste Auswertung des Vereinigungsrats von Pfr. Martin Stenzel vorgestellt.
Insgesamt wurden 8 Arbeitsgruppen eingerichtet mit folgenden Inhalten:
1. Seelsorge, Beratung und Diakonie – wie sieht die inhaltliche und organisatorische Zukunft dieser Bereiche im vereinigten Dekanat aus?
2. Gemeindepfarrdienst: Was trägt das vereinigte Dekanat zum gelingenden Gemeindepfarrdienst bei? Wie kann ein vereinigtes Dekanat den Gemeindepfarrdienst unterstützen?
3. Zukunft der Fach- und Profilstellen im vereinigten Dekanat
4. Zukunft der Jugendarbeit im vereinigten Dekanat
5. Kirchenmusik
6. Klimaschutz und Nachhaltigkeit
7. Wie holen wir das Dekanat Ried ins Boot? (Anm.: AG besteht nicht)
8. Übergreifende Fragen:
- Zusammenarbeit der Kirchenvorstände
- Wie kann das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch beider Dekanate gefördert werden
- Entgegenwirken der Anonymisierung
- Stellung kleiner Gemeinden in einem großen Dekanat
und schließlich wurde auch die Frage aufgeworfen,
- was passiert, wenn es entgegen der Absichten zu keiner Fusion kommt?
Prinzipiell lässt sich aus allen 8 Arbeitsgruppen der Wille ablesen, den Fusionsprozess aktiv zu unterstützen und die Arbeitsgruppen regelmäßig tagen zu lassen. Jede Arbeitsgruppe erarbeitet eine Konzeption, die die gemeinsamen Aufgaben und Ziele konkretisiert.
Nachwahl DSV: Nachdem DSV-Mitglied Andreas Lange im vergangenen Jahr aus beruflichen Gründen seinen Sitz im DSV aufgegeben hatte, wurde auf der Synode am 18.3.2013 Arndt Schlüter von der Erlösergemeinde Mainz-Kastel als neues DSV-Mitglied gewählt.
Nachwahl Kirchensynode: Nachdem Peter Wagner wegen Aufnahme der halben Stelle Öffentlichkeitsarbeit im Dek. Rüsselsheim seinen Sitz in der Kirchensynode zurückgab, wurde Frau Katharina Kügler-Schüßler als neues Synodenmitglied gewählt. Frau Kügler-Schüßler ist am 24.2.2013 als Prädikantin im Dekanat in ihr Amt eingeführt worden.
Stellvetrtreter ist wie bisher Hans-Peter Hamann aus Kelsterbach.
2. Pfarrstellenbessung
Die Situation der Pfarrstelleemn im Dekanat Rüsselsheim wird sich bis 2019 dahingehend ändern, dass es eine Abnahme um eine Viertel Stelle geben wird.
Dem Dekanat Rüsselsheim geht es relativ gut, da keine großen Reduktionen zu erwarten sind.
3. Projekt „Grüner Hahn“
Umweltaudit zu einem professionellen Umweltmanagement für Kirchengemeinden
Jörg Wilhelm, Inhaber der neu eingerichteten Stelle für Umwelt und Nachhaltigkeit im Dekanat Rüsselsheim, stellte das Projekt „Grüner Hahn“ vor. Der Dekanatssynodalvorstand (DSV) hat in seiner Sitzung vom 15.03.2013 beschlossen, aktiv an dem Umweltaudit der EKHN teilzunehmen. Das Projekt gibt es bereits seit mehreren Jahren in anderen Landeskirchen und wird dort in den einzelnen Gemeinden erfolgreich umgesetzt.
Der „Grüne Hahn“ sieht vor, Kirchengemeinden und andere kirchliche Einrichtungen auf ihre Umweltverträglichkeit zu überprüfen und in einem stetigen Prozess zu verbessern. Jörg Wilhelm wird dabei die Rolle des Beraters für die Gemeinden übernehmen. Grundlage hierzu ist die Europäische Umweltaudit-Verordnung (EMAS).
Jörg Wilhelm übergab am Ende seiner Vorstellung einen grünen Ordner mit Einzelheiten zum Umweltaudit an den Präses der Dekanatssynode, Dr. Christ. (Foto vorhanden)
Ein Informationsfaltblatt für interessierte Gemeinden und Einrichtungen wurde auf der Synode verteilt.
4. Ökumenisches Projekt
Auf der Synode wurden zwei Hilfsprojekte vorgestellt mit dem Antrag, diese finanziell zu unterstützen.
1. Projekt “Mitleid-Haus“, Kenia
Das erste Projekt kam von der Martinsgemeinde Rüsselsheim – „Mitleid-Haus“ im Westen Kenias. Ergänzend dazu eine dreiseitige Tischvorlage.
Benjamin Ochoo, Initiator des „Mitleid-Hauses“, studierte in Deutschland in einem internationalen Masterstudiengang „Global Political Economy“. Nach seiner Rückkehr nach Kenia rief Benjamin Ochoo das Projekt zur Unterstützung AIDS-Witwen und -Waisen ins Leben. Es besteht aus mehreren „Unterprojekten“:
- Schul- und Ausbildungsprojekt
- Schaffung von Wohnraum
- Agrar- und Sanitär-Projekt
- Landkauf, das von den unterstützten Personen bewirtschaftet werden kann
- Zisternenbau
2. Projekt „Tunaweza“ / Tansania – vorgestellt von der Friedensgemeinde Kelsterbach (Pfr. Bundschuh): Eine Werkstatt für junge Menschen mit Behinderung in Mwanza / Tanzania.
In diesem Projekt wird jungen Menschen mit geistigen Behinderungen Unterstützung angeboten, die sie weg vom Rand der Gesellschaft führen soll. In einer Werkstatt (vergelichbar mit den beschützenden Werkstätten bei uns) wird en jungen Menschen berufliche Ausbildung und damit eine Perspektive geboten.
Der Vorschlag, das Geld auf beide Projekte zu je 50% zu verteilen, wurde angenommen.
In Geld ausgedrückt heißt das: pro Gemeindemitglied im Dekanat 10 Cent (bei 34.000 Menschen wären das 3.400 Euro Unterstützung für beide Projekte.
5. Verschiedenes
5.1 Stellungnahme des Dekanats zum Kinderförderungsgesetz
und Antrag an die Landessynode
„Die Dekanatssynode Rüsselsheim lehnt den vorliegenden Gesetzentwurf zum Kinderförderungsgesetz ab. Die Landessynode möge die Kirchenleitung beauftragen, sich umgehend erneut mit dem Ziel einer nachhaltigen Verbesserung erneut mit der Hessischen Landesregierung ins Benehmen zu setzen und im Falle einer Umsetzung des vorgelegten Gesetzesentwurfs, die Kirchenkeitung zu beauftragen, den Gemeinden verbindliche Kriterien für den Verbleib bzw. den Ausstieg aus der flächendeckenden KiTa-Arbeit in Hessen vorzulegen.“
Was steckt dahinter?
Nach dem Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem 1. Geburtstag für jedes Kind folgte das Betreuungsgeld für Familien, die dieses Recht nicht in Anspruch nehmen. Ab 2014 soll nun das neue „Kinderförderungsgesetz“ folgen, das weitreichende Folgen für die Aufrechterhaltung der Qualitätsstandards in KiTas zu Folge hat:
- Durch die subjektbezogene Finanzierung der Einrichtungen erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit.
- Reduzierung von Öffnungszeiten
- Ausweitung der nichtqualifizierten Stellen
- Fehlende Stunden für Leitungsfunktionen in der Einrichtung
- Abkehr von der gruppenbezogenen Personalbemessung
- Der Zwang, Gruppen zu vergrößern
Der Antrag an die Landessynode wurde mehrheitlich angenommen.
Aktion „Rote Karte“ für die Unternehmensleitung von Hewlett-Packard in Rüsselsheim.
Solidarität mit den Beschäftigten von Hewlett Packard in Rüsselsheim.
Pfr. Volkhard Guth war am Dienstag bei der Betriebsversammlung bei HP. Betriebsrat hat sich erstmals an die Kirchen (ev. Dek und kath. Betriebsseelsorge) gewandt mit der Bitte, zu helfen. Der Standort soll zum 31.10 geschlossen werden. 1100 Arbeitsplätze werden gestrichen.
Aktion: Es gibt 2000 rote Karten, die an die GL von HP geschickt werden sollen.
Ideen-Box: Luzian Lazar, Leiter des Diakonischen Werks Groß-Gerau/Rüsselsheim weist auf die Ideenbox-Karten hin.
Die Dekanatssynode
Die Synode des Dekanates Rüsselsheim ist das Parlament der ca. 35.000 evangelischen Christen in dieser Region (Synode bedeutet „Zusammenkunft“).
Die Mitglieder setzen sich aus Delegierten der einzelnen Gemeinden zusammen (ein/e Pfarrer/in, Pfarrvikar/in, Pfarrdiakon/in und zwei Ehrenamtliche, die dem Kirchenvorstand nicht angehören müssen). Sie wählen DSV und Dekan, entsenden Mitglieder in die Landessynode, bilden Ausschüsse, benennen Beauftragte und verabschieden den Dekanatshaushalt.
Darüber hinaus informiert sich die Synode über die Arbeit im Dekanat und arbeitet durch die Festlegung der Arbeitsziele im Dekanat an der Entwicklung von „Kirche in der Region“ mit.
Die Sitzungen der Synode finden dreimal jährlich statt. Dr. Egon Christ leitet als Vorsitzender die Dekanatssynode.