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Stellungnahme zur Geothermie

Die Nutzung der Erdwärme (Geothermie) zählt zu den regenerierbaren Energien mit großem Potential. Richtig genutzt kann sie uns dauerhaft mit Strom und Wärme versorgen ohne die negativen Folgen, wie sie bei den bisherigen Energiequellen entstehen. Geothermie ist allerdings auch umstritten, so wie auch die anderen regenerativen Energien. Das wesentliche Risiko beim Betrieb von Geothermie-Kraftwerken sind mögliche Unwägbarkeiten im Erdinneren, die zu Erdbeben und Verwerfungen führen können.
Das evangelische Dekanat Rüsselsheim hat sich mit Technik, Folgen und Auswirkungen der Geothermie als einer von mehreren regenerierbaren Energiequellen auseinandergesetzt und dabei sehr wohl auch die Ängste und Bedenken der Menschen in der Region wahrgenommen.
Das Dekanat würdigt die Bemühungen der Überlandwerke Groß Gerau (ÜWG), diese Ängste ernst zu nehmen und dafür einen Bürgerbeirat einzurichten sowie ein Dialogforum, in dem offen und öffentlich BefürworterInnen und GegnerInnen der Geothermie miteinander diskutierten und im Mai 2013 einen Schlussbericht vorlegten, dessen Forderungen nahezu komplett Handlungs- und Richtlinie für die ÜWG geworden ist. Das Dekanat fordert die ÜWG daher auf, auch künftig den Dialog fortzuführen, nicht von den Zusagen gegenüber dem Beirat und der Öffentlichkeit abzuweichen und im Fall von eventuell kommenden Bohrungen und dem Bau von Kraftwerken weiterhin eine aktive Beteiligung der Menschen zu ermöglichen.
In Abwägung der Pro- und Contra-Argumente zur potentiellen Nutzung der Geothermie in der Region, im Vergleich zu bisherigen Energieträgern und ihren Folgen und mit dem Wissen, dass wir nicht auf Strom und Wärme verzichten können und wollen, sieht das Dekanat Rüsselsheim in der Geothermie eines von mehreren Standbeinen einer künftigen Energieversorgung, die nachhaltig ist, der Schöpfungsverantwortung gerecht wird und fair ist gegenüber allen Menschen der Erde.
Einen weiteren Artikel zum Thema Geothermie finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Was bewirkt kirchliches Umweltmanagement?

I. Glaubwürdigkeit
Der Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, gehört zum Kernbestand der jüdisch-christlichen Überlieferung. Wenn unsere Kirche den Gedanken der Bewahrung der Schöpfung weitergibt, soll sie sich auch fragen, ob sie selbst diesem Ziel genügt Unsere Antwort muss glaubwürdig und unser Handeln nachvollziehbar sein. Unsere Ernsthaftigkeit des Bemühens um die Bewahrung der Schöpfung darf nicht hinter die von Wirtschaftsunternehmen, Banken und Kommunen fallen.

II. Nachhaltigkeit
Nachhaltige Entwicklung ist ein weltweit anerkanntes Leitbild. Die Kirchen haben dazu wichtige Impulse eingebracht. Wenn Kirche soziale, ökologische und wirtschaftliche Wirkungen eigenen Handelns systematisch anhand von Indikatoren erfasst, trägt sie dazu bei, dass auch kommende Generationen auf der Erde angemessen leben können.

III. Wirtschaftlichkeit
Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen verbrauchen Heizenergie, brauchen Strom und Wasser, emittieren Treibhausgase, verwalten Gebäude, kaufen Produkte. Umweltmanagementsysteme helfen, Umweltentlastungen zu realisieren und betriebswirtschaftliche Einsparpotenziale aufzuzeigen.

Schritte zum „Grünen Hahn“ (am Beispiel einer Kirchengemeinde)

- Projektstart: Der Kirchenvorstand beschließt, dass die Kirchengemeinde das Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“ einführen will.

- SchöpfungsbeauftragteR: Der Kirchenvorstand benennt eine/n Schöpfungsbeauftragte/n, der/die alle Schritte zur Umsetzung koordiniert und die Übersicht behält.

- Umweltteam: Interessierte Gemeindemitglieder bilden ein Umweltteam. Mitmachen können alle, die gerne auch praktisch anpacken möchten, die gemeinsam planmäßig und ergebnisorientiert Verbesserungsprozesse gestalten wollen, denen konkretes Handeln zur Bewahrung der Schöpfung wichtig ist. Das Umweltteam steht im Zentrum, es erarbeitet Umweltleitlinien, gestaltet die Umweltplanung, hält den Kirchenvorstand informiert, macht Öffentlichkeitsarbeit und bezieht die Gemeinde ein.

- Umweltleitlinen: Diese Leitlinien beschreiben in allgemein gehaltener Form, in welche Richtung sich die Kirchegemeinde in ihrer Schöpfungsverantwortung kontinuierlich verbessern will. Sie können auf verschiedene Arten erstellt werden und werden vom Kirchenvorstand beschlossen und veröffentlicht.

- Umweltbestandsaufnahme: Bei der Bestandsaufnahme geht es darum, alle umweltrelevanten Bereiche der Kirchengemeinde systematisch zu erfassen (IST-Zustand) und ohne Wertungen in eine Berichtsform zu bringen. Dieser Bericht ist neben den Schöpfungsleitlinien die zweite Basis des späteren Umweltprogramms und soll ein ausreichendes Bild über die Kirchengemeinde darstellen, z.B. bezüglich Mobilität, Verbräuche, Beschaffungen, Energie, Heizung, etc.

- Umweltprogramm: Mit den Schöpfungsleitlinien im Hinterkopf und der Bestandsaufnahme in der Hand wird das Umweltprogramm erarbeitet. Es ist die Beschreibung der konkreten Ziele und Tätigkeiten der Kirchengemeinde, um ihre Verantwortung für die Schöpfung wahrzunehmen und im Handeln ständig zu verbessern. Die Umweltziele werden festgelegt, die dafür Verantwortlichen benannt und Zeitpläne erstellt, bis wann die Umsetzung zu erfolgen hat. Die Kirchengemeinde hat dazu insgesamt 4 Jahre Zeit. Das Umweltprogramm wird vom Kirchenvorstand offiziell beschlossen und damit verbindlich für die Kirchengemeinde und ihre Beschäftigten.

- Umweltmanagementsystem: Durch eine entsprechende formale Planung soll eine kontinuierliche Verbesserung sichergestellt werden. Regelmäßige Treffen, feste Abläufe, konkrete Vereinbarungen sind dabei Bestandteile eines jedes Managementsystems.

- Internes Audit: Der externe Auditor schaut sich die Gemeinde an, macht eine Begehung und spricht mit zuständigen Personen. Davor führt der Kirchenvorstand eine Erprobungsphase durch, ob das Managemensystem so funktioniert wie beabsichtigt oder ob nachgesteuert werden muss.

- Umwelterklärung: Der letzte große Schritt im Rahmen des Grünen Hahns ist die Erstellung der Umwelterklärung. In ihr werden allgemeine Angaben zur Gemeinde zusammengefasst, Gemeindekennzahlen, die Leitlinien, die wesentlichen Ergebnisse der Bestandsaufnahme sowie das Umweltprogramm. Die Erklärung wird veröffentlicht, sobald die Zertifizierung mit aufgenommen werden kann.

- Zertifizierung durch einen kirchlichen Umweltrevisor: Nachdem alle formalen Schritte unternommen wurden, wird ein externer Gutachter mit der Zertifizierung beauftragt. Er prüft alles kritisch und wenn er es für gut befunden hat, erfolgt die Zertifizierung der Kirchengemeinde als „Grüner Hahn-Gemeinde“.

- Kontinuierliche Verbesserung: Die Kirchengemeinde hat nun 4 Jahre Zeit, ihre Umweltprogramm durchzusetzen und danach beginnt der gesamte Prozess von neuem, mit dann auch neuen Umweltzielen. Innerhalb der vier Jahre wird es weitere begleitende Treffen des Umweltteams geben, Zwischenberichte und immer wieder natürlich Öffentlichkeitsarbeit.

400 - eine Zahl mit symbolischer Bedeutung

„In der Messstation der Nationalen Behörde für Ozeanologie und Atmosphärenforschung (NOAA) in Mauna Loa im Bundesstaat Hawaii wurde ein Tagesdurchschnittswert von 400,03 ppm CO₂ gemessen, im Scripps-Institut für Ozeanologie im kalifornischen San Diego waren es 400,08 ppm.“
(Bild: Maren Beßler/pixelio.de)

Dieser unspektakuläre Satz verbreitete sich am 10. Mai 2013 über den Globus, die symbolische Botschaft jedoch ist weit bedeutender, vor allem auch wegen der Messstation in Mauna Loa. Diese liegt soweit abseits aller zivilisatorischen Einflüsse, dass die Messergebnisse global übertragbar sind.

Hinter der Zahl 400 verbirgt sich der CO²-Anteil in der Atmosphäre, gemessen als „parts per million“ (ppm). Vereinfacht ausgedrückt: Je höher dieser Wert ist, desto mehr CO² befindet sich in der Atmosphäre und je mehr CO² dort ist, desto weniger Wärme kann der Planet Erde in das Weltall abgeben, da dieses und andere Gase (z.B. Methan) die Wärme zurückhalten.

Der Klimaeffekt ist wissenschaftlich unbestritten und ebenfalls weitgehend unbestritten ist, dass es der Mensch ist, der maßgeblich verantwortlich ist für den Anstieg des CO². Vor Beginn der industriellen Revolution lag der Wert bei etwa 280 ppm. Mit der industriellen Revolution kam die Nutzung und Verbrennung fossiler Ressourcen im großen Umfang, vor allem von Kohle und Öl, bei deren Verbrennung CO² freigesetzt wird.

Der globale Klimawandel ist mittlerweile weltweit nachgewiesen und verursacht jährliche Schäden in Milliardenhöhe. Je wärmer es auf der Erde wird, desto heftiger fallen die Klimaschwankungen aus und werden entsprechend unberechenbarer und teurer. Daher hat man sich weltweit auf die sogenannte 2-Grad-Grenze als politisches Ziel verständigt. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet sie, dass die globale Erwärmung nicht über 2 Grad im Jahresmittel steigen darf, da sie sonst nicht mehr beherrschbar sein wird.

Eine Erwärmung der Erde um 2 Grad ist spätestens bei einem CO²-Anteil von 450 ppm in der Atmosphähre zu erwarten! Um das zu erreichen, müssten die Verbrennung fossiler Rohstoffe stark zurückgefahren werden – doch das Gegenteil ist der Fall! Der Wert von 400 ppm, der nun überschritten wurde, ist daher eine weitere symbolische Grenze und zeigt den ungebremsten Anstieg trotz aller verbaler Bekenntnisse für eine Reduzierung. So betrug der Wert vor 10 Jahren noch 378,50 ppm und vor einem Jahr 396,81 ppm …

Alles Wurst!

Der Männergesprächskreis des Evangelischen Dekanats Rüsselsheim hat sich am 21. März zu dem Thema "Alles Wurst ! Wie gehen wir im Alltag mit den Auswirkungen des Fleischkonsums auf Gesundheit, Umwelt und Klima um?
Der Referent Jörg Wilhelm stellt dazu das Heft "Fleischatlas - Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel" als Download bereit. Diese Broschüre entstand 2013 in Kooperation der taz mit der Heinrich Böll Stiftung und dem BUND.
Fleischatlas (5,35 MB)

Klimaschutz in der EKHN

Die Landessynode der EKHN hat während ihrer Herbstsynode 2016 das Integrierte Klimaschutzkonzept beschlossen.
Es liegt in einer Langversion vor mit 210 Seiten, sowie als Kurzfassung mit 12 Seiten.
Beide Daten stellen wir hier als Download zur Verfügung.
Die dritte Datei beinhaltet die Selbstverpflichtung der Landessynode zum Fairen Handel.
Passend dazu gibt es die Broschüre "Der Nachhaltige Warenkorb".

Klimaschutzkonzept Kurz (158,18 KB)
Fairer Handel (8,48 KB)

Geothermie im Dekanatsgebiet

A.
Vielen Menschen sind im Jahr 2012 die diversen Messinstrumente aufgefallen, die flächendeckend überall aufgestellt wurden. Diese Instrumente sind Bestandteile von geophysikalischen Messungen, deren Ergebnisse dazu dienen sollen, geeignete Standorte für Kraftwerke zu finden, die aus Erdwärme Energie erzeugen.

B.
Was ist Geothermie? Geothermie oder auch Erdwärme lässt sich überall finden, mal stärker, mal geringer, je nach geologischen Strukturen. Das Prinzip wird sogar seit Jahrtausenden genutzt, z.B. durch heiße Quellen und Thermalbädern. Bekannt ist Geothermie auch durch Island, wo mittlerweile weit mehr als 60% der Primärenergie dadurch erzeugt wird.
Erdwärme ist die in der Erde gespeicherte Wärmeenergie, deren Potential nach heutigen Kriterien als unerschöpflich gelten kann. Sie zählt damit zu den regenerativen Energien und wird in Zukunft einen nicht unwesentlichen Beitrag leisten zur Energiewende in Deutschland.

C.
Erdwärme kann auf verschiedene Weise genutzt werden. Weit verbreitet ist die sogenannte Oberflächennahe Geothermienutzung durch Wärmepumpen. Das betrifft eine Tiefe von wenigen Metern bis maximal 100 Meter.
Danach kommt die Hydrothermale Nutzung bis hin zu einer Tiefe von 3 bis 4.000 Meter. Bei diesem Verfahren wird heißes Wasser im Erdinneren genutzt, indem es hochgepumpt und abgekühlt wird. In einem ersten Schritt wird dabei Strom erzeugt, in einem zweiten Schritt Wärme. Das dann immer noch recht heiße Wasser wird nun wieder zurückgepumpt in den Untergrund, wo es sich langsam wieder aufheizt.
Das dritte Verfahren kann bis in Tiefen von 5000 Metern und mehr durchgeführt werden. Statt aber heißes Wasser hochzupumpen (was natürlich auch ein Wasserreservoir bedingt), wird dabei kaltes Wasser in die Tiefe gepumpt, wo es sich an der Umgebung extrem erhitzt um dann wieder hochgeleitet zu werden um die Wärme zu gewinnen.
Hinweis: Je 100 Meter Tiefe steigt die Temperatur im Durchschnitt um 3 Grad.

D.
Die Vorteile von Erdwärme-Kraftwerken sind mehrfach vorhanden. So ist die Basis der Technik durch die Öl- und Erdgasförderung seit Jahrzehnten bewährt. Die Erzeugung von Strom und Wärme ist weitgehend CO²-neutral. Es entstehen faktisch keine gefährlichen Abfälle. Die Kraftwerke sind dezentral, relativ klein und im Vergleich zu großen Kohlekraftwerken recht unbedenklich in Bezug auf Lärm, Verschmutzung und anderen Gefährdungen. Vor allem aber sind es Grundlastkraftwerke, die immer Strom und Wärme erzeugen können und somit ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Je nach Technikeinsatz könnte Geothermie theoretisch den Energiebedarf von Deutschland zu 100% decken. Momentan gilt aber ein wirtschaftlicher Wert von etwa 50% des Jahresstromverbrauchs als durchaus machbar plus theoretisch ein Mehrfaches der jährlich verbrauchten Wärmeenergie.

E.
Kaum eine Technik ist ohne gewisse Risiken. So könnten unter bestimmten Bedingungen zusätzliche Erdbeben ausgelöst werden (Die Hydrothermale Nutzung erfolgt oft in Gebieten, die Verwerfungen ausweisen, weil sich dort das Wasser sammeln kann. D.h., es gibt dort in der Regel auch natürliche Erdbeben). Radon, Radium und andere Gase könnten freigesetzt werden (Radon entweicht allerdings überall aus dem Boden, was ein natürlicher Prozess ist). Bohrungen selber verursachen Lärm, der aber mit entsprechender Technik reduziert werden kann. Der Schutz des Grundwassers muss gewährleistet sein. Bei einigen Projekten Weltweit scheint es zu Landabsenkungen gekommen zu sein. Im Verlauf des Betriebs könnte sich die Umgebung um ein Kraftwerk erwärmen.
Aus Sicht nahezu aller großen Umweltverbände (Nabu, Bund, Greenpeace, etc.) ist jedoch, vorausgesetzt, alle entsprechenden Bestimmungen und Vorsorgen werden erfüllt, die Nutzung der Geothermie auf jeden Fall zu begrüßen.

F.
Als erster kommunaler Energieversorger in Hessen hat die ÜWG ab 2007 damit begonnen, ein Tiefen-Geothermie-Kraftwerk zu planen. Sollte dieses Kraftwerk (geplant ist 2014) in Betrieb gehen, könnte es mindestens 6000 Haushalte mit regenerativen Strom versorgen plus rund 300 mit Fernwärme. Gut 11.000 Tonnen CO² wären damit eingespart.
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn zum einen besteht das Risiko darin, bei den noch zu erfolgenden Probebohrungen kein oder zuwenig ausreichend heißes Wasser zu finden. Zum anderen hat die ÜWG eine umfassende Bürgerbeteiligung vorgesehen. Gegen den Widerstand der Bevölkerung oder eines Teils der Bevölkerung soll das Projekt nicht realisiert werden!

G.
Sollten Sie Fragen zur Geothermie haben und zur Umsetzung im Gebiet von Rüsselsheim und Groß Gerau, können Sie sich an den Klimaschutzbeauftragten des Evangelischen Dekanats Rüsselsheim wenden, Herrn Jörg Wilhelm. Herr Wilhelm vertritt zusammen mit dem Umweltpfarrer der EKHN Herrn Meisinger, die Kirche im Beirat Geothermie.

H.
Links:
www.erdwaerme-gg.de
http://dialoggeo.de
http://alternative-energiequellen.info/alternative _db/wordpress/blog/news/werbev eranstaltungen
-der-geothermiebranche-haben-der-anzahl-nach-den-realisierten-geothermieanlagen-eindeutig-den-rang-abgelaufen/9487
http://www.geothermie.de

Was hat eine Mücke mit Klimaschutz zu tun ?

Am 19. November 2012 fielen unter anderem zwei Artikel in den Zeitungen und Internet-Meldungen auf:

1. „Neue Bedrohung durch Mücke“
Mittlerweile wird die „Asiatische Buschmücke“ in einem immer größeren Gebiet in Deutschland nachgewiesen, d.h., deren Brutgebiete weiten sich aus! Diese Mücke gilt als aggressiver als die normalen deutschen Mücken und sie ist bekannt als Überträger von Viren, die bisher nicht in Deutschland vertreten waren. Damit steigt das Risiko, mit krankmachenden Viren angesteckt zu werden, gegen die unsere Körper noch keine Abwehr kennen. Unter anderem geht es um das Chikungunyafieber und das Denguefieber. Die Asiatische Buschmücke folgt nun der Asiatischen Tigermücke nach, die sich bereits seit einigen Jahren in Deutschland ausbreitet.

2. „Klimakonferenz in Doha“
Ab dem 26. November 2012 tagt in Doha die 18. UN-Klimakonferenz. Pünktlich zu dieser Konferenz hat der Weltklimarat IPCC (fast weltweit anerkanntes zentrales Gremium zur Begutachtung der Klimakrise) einen Berichtsentwurf zur Beratung und als Diskussionsgrundlage vorgelegt, dessen Ergebnisse ernüchternd katastrophal zu nennen sind. Die wesentliche Erkenntnis besteht darin, dass zwar viel über Klimaschutz geredet wird, weltweit jedoch nicht annähernd genug getan wird, um auch nur ansatzweise die Katastrophe zu verhindern. Diese besteht darin, dass die 2-Grad-Grenze faktisch nicht mehr zu erreichen ist! Diese Grenze wird weltweit als rote Linie akzeptiert, bis zu der ein Klimawandel gerade noch beherrschbar ist. Demnach darf die Durchschnittstemperatur auf der Erde bis zum Jahr 2100 nicht weiter als um 2 Grad steigen im Vergleich zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Das IPCC geht nun nach neusten Berechnungen davon aus, dass von diesen 2 Grad bereits 0,8 Grad erreicht sind statt wie bisher berechnet 0,7 Grad.
Die Differenz klingt nach wenig, weltweit gesehen, hat aber gravierende Auswirkungen. So ist eine weit höhere und schnellere Eisschmelze feststellbar als selbst konservative Berechnungen es angenommen haben. Wärmes Meerwasser dehnt sich aus und erhöht noch den Anstieg der Meeresspiegel. Zudem versauert das Wasser durch die Aufnahme con CO². Stürme werden stärker, trockene Regionen werden noch trockener, nasse Gegenden noch feuchter. Monsunzeiten dauern länger und globale Meeresströme wie der für Europa so wichtige Golfstrom schwächen sich zunehmend ab. Hinzu kommt das Auftauen der Permafrostböden und damit eine noch stärkere Freisetzung von Klimagasen, ein Teufelskreis. Nur eine der Konsequenzen: Weltweit werden Inseln und Küstengebiete überschwemmt, in denen derzeit über 1 Milliarde Menschen leben. Was allein das für die Betroffenen bedeutet, welche Kosten es nach sich zieht, auch für uns hier in Deutschland und Europa, kann sich jede und jeder selber ausmalen.

Das 2-Grad-Ziel ist von Klimaschützern und Umweltverbänden längst als unerreichbar bezeichnet worden. Wenn nun auch der Weltklimarat, dessen Zahlen eh schon konservativ berechnet sind, dies feststellt, ist das ein Alarmsignal für alle PolitikerInnen und Menschen dieses Planeten, zumal ein Ende nicht absehbar ist: Von den maximal 1000 Milliarden Tonnen Kohlendioxyd, die die Menschheit bis 2050 noch in die Atmosphäre entlassen darf um die 2 Grad zu halten, sind schon jetzt gut 50% unterwegs. Allein 2011 waren es über 34 Milliarden Tonnen mehr.

Der schlichte Zusammenhang: Der Klimawandel ist längst Realität in Deutschland, auch wenn die meisten es so nicht wahrhaben wollen! Die einwandernden Mücken und viele andere Tier- und Pflanzenarten überleben und gedeihen nur deshalb hier in Deutschland, weil sich das regionale Klima positiv für sie entwickelt hat, eine bis auf weiteres unumkehrbare Entwicklung, die noch zu vielen Problemen führen wird, zu neuen Krankheiten und zur Verdrängung einheimischer Tier- und Pflanzenarten.

Jörg Wilhelm, Gemeindepädagoge

 






Ökostrom - Ja bitte !

"Unser Strom kommt aus der Steckdose", dieser Satz ist noch immer häufig zu hören, wenn es um unseren Strom geht und wird meist zusammen mit solchen Argumenten genannt wie:
- "Atomstrom ist doch billig und schützt das Klima"
- "Ökostrom ist doch viel zu teuer"
- "Der Umstieg auf Ökostrom ist zu kompliziert"
- "Ohne Atomkraft gehen die Lichter bei uns aus".

Jede dieser Behauptungen lässt sich relativ schnell widerlegen, wenn alle Fakten und Zahlen auf den Tisch kommen!
Ist zum Beispiel die Atomkraft wirklich so billig? Scheinbar ja, aber nur wenn einige Faktoren außer Acht gelassen werden:
+ So gibt es kein Endlager für den radioaktiven Müll, der auf Jahrtausende hinweg sicher verwahrt werden muß.
+ Die Rückstellungen der Atomindustrie für den Fall eines Unfalls sind viel zu niedrig.
+ Eine Brennelementesteuer gab es bislang nicht.
+ Offizielle und verdeckte Subventionen tauchen in den üblichen Rechnungen nicht auf.
+ Die immensen Umweltschäden bei der Gewinnung des Urans werden nicht mit einberechnet.
+ etc.
Würde die Atomindustrie alle Kosten im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomkraft selber bezahlen müssen, diese Art der Energiegewinnung gäbe es längst nicht mehr!

Ökostrom ist mittlerweile oft billiger zu haben als normaler Strom. Über www.verivox.de sind die Preisvergleiche leicht nachzuprüfen.

Die Zeiten sind längst vorbei, wo ein Umstieg beim Stromversorger kompliziert war. In der Regel reicht ein Antrag beim neuen Anbieter und der kümmert sich dann um den Rest.

Wer braucht in Deutschland Atomkraftwerke? Unser Land exportiert Strom ins Ausland und die Struktur der Energieversorgung hier ist breit aufgestellt um selbst bei Spitzenlasten ausreichend Strom bereitzustellen. Wir könnten sofort die AKWs abschalten und die einzigen Lichter die dann ausgehen, wären die in den Anlagen selber. Atomenergie brauchen ausschließlich die vier Großkonzerne, denn jedes AKW ist eine Gelddruckmaschine dank weniger Ausgaben, nicht ausreichender Sicherheit, Steuersubventionen und der Umlegung von Kosten auf die Allgemeinheit bei gleichzeitiger Einbehaltung der Gewinne für die Konzerne.

Harrisburg, Tschernobyl, Biblis, aktuell Fukushima, aber auch unzählige bekanntgewordene Störfälle belegen eindeutig, daß diese Technik für Menschen auf Dauer nicht beherrschbar ist. Statistisch gibt es alle 10.000 Jahre einen GAU, wie selbst die Atomindustrie zugibt. Bei momentan 443 Kraftwerken bedeutet dies statistisch einen Gau alle 22,5 Jahre. Tschernobyl ist 25 Jahre her, Harrisburg war 1979, der Beinahe-Gau in Biblis war 1987...

2002 beschloß die Synode der EKHN ökologische Leitlinien und darin unter anderem als eine Leitlinie der Bezug von Ökostrom, bzw. nachhaltig erzeugter Energie. Im Jahr 2009 wurde die Broschüre "Warum Ökostrom-Anstöße zum Umsteigen" neu herausgegeben. Die Bewahrung der Schöpfung als Auftrag Gottes an uns Menschen sollte für Christinnen und Christen, Kirchengemeinden und andere Einrichtungen der EKHN Basis und Legitimation sein, Ökostrom zu beziehen und nicht nur "den Strom aus der Steckdose" ohne sich um dessen Erzeugung Gedanken zu machen.

Die EKHN-Broschüre zum Thema: Warum Ökostrom (5,81 MB)


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