"Unser Strom kommt aus der Steckdose", dieser Satz ist noch immer häufig zu hören, wenn es um unseren Strom geht und wird meist zusammen mit solchen Argumenten genannt wie:
- "Atomstrom ist doch billig und schützt das Klima"
- "Ökostrom ist doch viel zu teuer"
- "Der Umstieg auf Ökostrom ist zu kompliziert"
- "Ohne Atomkraft gehen die Lichter bei uns aus".
Jede dieser Behauptungen lässt sich relativ schnell widerlegen, wenn alle Fakten und Zahlen auf den Tisch kommen!
Ist zum Beispiel die Atomkraft wirklich so billig? Scheinbar ja, aber nur wenn einige Faktoren außer Acht gelassen werden:
+ So gibt es kein Endlager für den radioaktiven Müll, der auf Jahrtausende hinweg sicher verwahrt werden muß.
+ Die Rückstellungen der Atomindustrie für den Fall eines Unfalls sind viel zu niedrig.
+ Eine Brennelementesteuer gab es bislang nicht.
+ Offizielle und verdeckte Subventionen tauchen in den üblichen Rechnungen nicht auf.
+ Die immensen Umweltschäden bei der Gewinnung des Urans werden nicht mit einberechnet.
+ etc.
Würde die Atomindustrie alle Kosten im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomkraft selber bezahlen müssen, diese Art der Energiegewinnung gäbe es längst nicht mehr!
Ökostrom ist mittlerweile oft billiger zu haben als normaler Strom. Über
www.verivox.de sind die Preisvergleiche leicht nachzuprüfen.
Die Zeiten sind längst vorbei, wo ein Umstieg beim Stromversorger kompliziert war. In der Regel reicht ein Antrag beim neuen Anbieter und der kümmert sich dann um den Rest.
Wer braucht in Deutschland Atomkraftwerke? Unser Land exportiert Strom ins Ausland und die Struktur der Energieversorgung hier ist breit aufgestellt um selbst bei Spitzenlasten ausreichend Strom bereitzustellen. Wir könnten sofort die AKWs abschalten und die einzigen Lichter die dann ausgehen, wären die in den Anlagen selber. Atomenergie brauchen ausschließlich die vier Großkonzerne, denn jedes AKW ist eine Gelddruckmaschine dank weniger Ausgaben, nicht ausreichender Sicherheit, Steuersubventionen und der Umlegung von Kosten auf die Allgemeinheit bei gleichzeitiger Einbehaltung der Gewinne für die Konzerne.
Harrisburg, Tschernobyl, Biblis, aktuell Fukushima, aber auch unzählige bekanntgewordene Störfälle belegen eindeutig, daß diese Technik für Menschen auf Dauer nicht beherrschbar ist. Statistisch gibt es alle 10.000 Jahre einen GAU, wie selbst die Atomindustrie zugibt. Bei momentan 443 Kraftwerken bedeutet dies statistisch einen Gau alle 22,5 Jahre. Tschernobyl ist 25 Jahre her, Harrisburg war 1979, der Beinahe-Gau in Biblis war 1987...
2002 beschloß die Synode der EKHN ökologische Leitlinien und darin unter anderem als eine Leitlinie der Bezug von Ökostrom, bzw. nachhaltig erzeugter Energie. Im Jahr 2009 wurde die Broschüre "Warum Ökostrom-Anstöße zum Umsteigen" neu herausgegeben. Die Bewahrung der Schöpfung als Auftrag Gottes an uns Menschen sollte für Christinnen und Christen, Kirchengemeinden und andere Einrichtungen der EKHN Basis und Legitimation sein, Ökostrom zu beziehen und nicht nur "den Strom aus der Steckdose" ohne sich um dessen Erzeugung Gedanken zu machen.
Die EKHN-Broschüre zum Thema:
Warum Ökostrom (5,81 MB)