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„Scharfe Erklärung zum Rechtsextremismus – EKHN- Synode ruft Gemeinden zu Zivilcourage auf“

„Entsetzt und beunruhigt“ hat sich die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau mit einer Erklärung zum Rechtsextremismus an die Öffentlichkeit gewandt. Dass mitten in dieser Gesellschaft Menschen von Rechtsextremisten eingeschüchtert, bedroht und sogar ermordet würden, mache die Synodalen wütend und traurig. Das Mitgefühl und die Solidarität der Synodalen gelte den Opfern rechtsradikaler Gewalt und ihren Angehörigen.

Seit Jahren, heißt es in der einstimmig angenommenen Erklärung weiter, werde der Rechtsextremismus in Deutschland unterschätzt und verharmlost. Menschenverachtende Einstellungen gebe es nicht nur an den Rändern der Gesellschaft. Die Kirche sei in diesem Punkt mit ihrem Widerspruch in der Vergangenheit nicht deutlich genug gewesen. Die Vielfalt der Gesellschaft beruhe aber darauf, dass Gott alle Menschen nach seinem Bild geschaffen habe. Deshalb setze sich die Evangelische Kirche dafür ein, dass Menschenwürde und sozialer Ausgleich zusammen gehörten.

Wörtlich heißt es in der Erklärung: „Wir widersprechen allen, die einen Keil hineintreiben in die Humanität unserer Gesellschaft. Das Nein zum Anderen ist Sünde.“ Die Synode unterstütze den Protest gegen Rechtsextremismus und alle zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Initiativen, die sich für Demokratie und Menschenwürde einsetzten. Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen werden zu Zivilcourage und zu Projekten gegen Rassismus und Antisemitismus ermutigt. Rechtsextremisten werden zur Umkehr von ihrem „menschenverachtenden Tun“ aufgerufen.

Verantwortlich: gez. Oberkirchenrat Dr. Joachim Schmidt


„Schluss mit diesem menschenverachtenden Tun!“
Erklärung der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zum Rechtsextremismus

Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden
Gottes Kinder heißen. (Matthäusevangelium 5,9)


I.
Wir sind entsetzt und beunruhigt über das Ausmaß des Rechtsextremismus in Deutschland. Mitten unter uns werden Menschen von Rechtsextremisten eingeschüchtert, bedroht und sogar ermordet. Wir sind wütend und traurig. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gelten den Opfern rechtsradikaler Gewalt und ihren Angehörigen.
Seit Jahren wird der Rechtsextremismus unterschätzt und verharmlost. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass menschenverachtende Einstellungen nicht nur an den Rändern der Gesellschaft vorhanden sind. Wir bekennen, dass wir mit unserem Widerspruch in der Vergangenheit nicht deutlich genug waren.

II.
Wir sagen Ja zur Vielfalt unserer Gesellschaft. Wir wollen ohne Angst verschieden sein und sehen daher in den Anderen keine Bedrohung. Diese Vielfalt hat ihren Grund in Gottes Schöpfung und in der Gottesebenbildlichkeit aller Menschen. Daher setzen wir uns ein für eine Gesellschaft, in der Menschenwürde und gleichberechtigte Teilhabe zusammengehören.
Wir widersprechen allen, die einen Keil hineintreiben in die Humanität unserer Gesellschaft. Das Nein zum Anderen ist Sünde. Menschenwürde und sozialer Ausgleich gehören zusammen. Sozial- und Integrationspolitik müssen eng miteinander verknüpft werden.

III.
Wir unterstützen den Protest gegen Rechtsextremismus, und wir unterstützen alle zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Initiativen, die sich für Demokratie und Menschenwürde einsetzen.
Wir danken allen, die sich in diesem Sinne bereits bisher engagiert haben. Wir ermutigen Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen zur Zivilcourage und zu Projekten gegen Rassismus und Antisemitismus.
Wir sind gewiss: Auf Gewalt ruht kein Segen. Das sagen wir mit Nachdruck denen, die von rechtsextremem Gedankengut geprägt sind. Und wir rufen ihnen zu: Schluss mit diesem menschenverachtenden Tun!
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